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Photohike Teuflische Acht – Im Labyrinth aus Fels, Moos und Magie

  • Autorenbild: Lars-Henrik Roth
    Lars-Henrik Roth
  • 25. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Juli

Es gibt Orte, da wird der Atem nicht nur vom Anstieg kurz – sondern vom Staunen.“ – Lars, irgendwo zwischen Felswand und Farn


🔁 Acht Kilometer, zwei Schluchten, unzählige Eindrücke

Ein Tag, zwei Beine, ein Rucksack voll Ausrüstung – und ein unbändiger Drang, das Unbekannte zu entdecken. Diesmal war Lars allein unterwegs. Kein Duett mit Jule, keine iPhone-Kommentare, keine gemeinsamen Motivdebatten. Nur der Klang des eigenen Atems, das rhythmische Klicken der Kamera – und die „Teuflische Acht“, eine spektakuläre Rundtour in der Südeifel, benannt nach ihrer Form und dem höllisch guten Naturerlebnis.


Diese Wanderung ist ein Abenteuer für die Sinne – und ein Kraftakt für Körper und Ausrüstung. Die 8,6 km mögen harmlos klingen, aber das stetige Auf und Ab über Wurzeln, Felsen und enge Schluchtpfade ist fordernd. Doch was man hier zu sehen, zu fühlen – und zu fotografieren – bekommt, ist die Mühe wert.


DIe Keltenhöhle auf dem Photohike durch die Teufelsschlucht
DIe Keltenhöhle auf dem Photohike durch die Teufelsschlucht

🌋 Geologische Magie – Die Entstehung der Teufelsschlucht

Vor rund 10.000 Jahren zerbrach die Welt – zumindest ein kleiner Teil davon. Als am Ende der letzten Eiszeit unter dem Luxemburger Sandstein wasserlöslicher Tonmergel ausgewaschen wurde, stürzten große Felsblöcke in die Tiefe. Zurück blieb ein Chaos aus Stein, Spalten und Türmen: die Teufelsschlucht. Der Name mag dramatisch klingen – aber wer einmal durch diese engen, moosbewachsenen Gänge gestiegen ist, weiß: Das ist keine Übertreibung. Das ist ehrfürchtige Realität.




📸 Kameratanz im Dschungel der Felsen

Lars hatte sich auf fotografisches Geländeabenteuer vorbereitet:

🎒 Canon R7 mit dem RF 24–105mm f/4L IS USM – für Flexibilität, Kompression, und Detailarbeit.

📸 Canon R6 Mark II mit dem EF 16–35mm f/4L IS USM – das Weitwinkel-Monster für spektakuläre Perspektiven zwischen Fels, Schlucht und Baumkronen.


Bereits nach wenigen Minuten war klar: Diese Landschaft lebt vom Wechselspiel zwischen Enge und Weite, Licht und Schatten. Jeder Sonnenstrahl, der sich durch das Blätterdach stiehlt, wird zum goldenen Hauptdarsteller in einem Stück aus Nebel, Moos und uralten Gestein.


🌿 Highlights – und echte Herausforderungen

  • Die Teufelsschlucht selbst: Enge Durchgänge, steile Treppen, bemooste Felswände, die an Jurassic Park erinnern – und dazu ein kühles, grünes Licht, das mit jedem Schritt geheimnisvoller wird. Hier entstehen Bilder, die aussehen wie aus einem Film.

  • Die kleinen Wasserfälle am Abstieg zur Prüm: Aufgrund der Trockenheit führte die Prüm Niedrigwasser – die berühmten Irreler Wasserfälle zeigten sich eher als flache Stromschnellen. Doch das wahre Kleinod fand Lars im Hangwald: verborgene Mini-Wasserfälle, über Steine rinnende Rinnsale, eingerahmt von Farndickicht. Hier wurde das Tele gegen das Stativ getauscht – und mit Hilfe eines ND-Filters entstanden sanft fließende Langzeitbelichtungen im Halbdunkel des Waldes.

  • Steinmänner und Felsbögen: Immer wieder tauchen mystische Formationen auf – Balance-Akte aus Stein, die wirken, als hätte ein Troll sie für Wanderer hinterlassen.





🎯 Fotografietipps für deine eigene „Teuflische Acht“

  • Ultraweitwinkel ist Pflicht: Wer die Dramatik der Schlucht einfangen will, braucht 16mm oder weniger. Achte auf Linienführung – nutze Stufen, Wurzeln oder Lichtstrahlen als optische Leitplanken.

  • Stativ & Filter mitnehmen: In dunklen Ecken der Schlucht und für Wasserfälle ist ein Stativ Gold wert. Lars nutzte einen variablen ND-Filter, um auch bei Tageslicht Langzeitbelichtungen zu ermöglichen (1–2 Sekunden bei ISO 100).

  • Wechsle oft die Perspektive: Geh in die Hocke, kletter ein Stück hinauf (aber sicher!), fotografiere durch Felsspalten. Diese Tour lebt vom Perspektivwechsel – und belohnt Kreativität.

  • Details nicht übersehen: In der Hektik der Schlucht vergisst man schnell die kleinen Wunder – ein Pilz auf einem bemoosten Ast, eine Pfütze mit Spiegelung, ein Tropfen am Farn. Lars‘ Tipp: Halte immer wieder inne – und schalte vom Weitwinkel auf das Auge fürs Detail.



🥾 Anspruch – kurz, aber kernig

Nur 8,6 km und etwa 200 Höhenmeter – doch die Streckenführung ist technisch anspruchsvoll. Rutschige Felsen, steile Treppen, enge Schluchten und wurzelige Pfade verlangen Trittsicherheit und gute Kondition. Mit einem voll gepackten Fotorucksack wird’s schnell sportlich. Lars kam ziemlich ins Schwitzen – aber jeder Tropfen war verdient.



💡 Besonderer Tipp

Wenn du magische Bilder ohne Menschenmassen willst: Starte früh! Lars war bei Sonnenaufgang unterwegs – nicht nur wegen des Lichts, sondern auch wegen der Atmosphäre. Im Zwielicht der Morgendämmerung wirkt die Schlucht wie ein anderer Planet. Unter der Woche ist die Route zudem deutlich ruhiger. Die Teufelsschlucht ist ein absoluter Touristen-Hotspot!


Fazit:

Die Teuflische Acht ist ein wilder Tanz zwischen Naturgewalt und Märchenwald.

Für Lars war es ein Solo-Abenteuer der Extraklasse: anspruchsvoll, inspirierend, intensiv. Wer sich auf diese Tour einlässt, erlebt die Südeifel von ihrer dramatischsten Seite – und kehrt mit Bildern zurück, die nicht nur das Auge berühren, sondern auch das Herz.


Lars, mitten im Canyon. Den Rucksack sieht man nicht, es waren aber insgesamt fast 10kg Gepäck.
Lars, mitten im Canyon. Den Rucksack sieht man nicht, es waren aber insgesamt fast 10kg Gepäck.

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