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Fv- und C-Modus bei Canon-Kameras

  • Autorenbild: Lars-Henrik Roth
    Lars-Henrik Roth
  • 11. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 1. Aug.

Warum ich in der Wanderfotografie den Fv-Modus liebe – und wie du deine Kamera optimal vorbereitest


Es gibt diese ewige Debatte unter Fotografen – „Echte Profis fotografieren nur im M-Modus.“

Und ja, das ist nicht ganz falsch. Im M-Modus (manuell) hast du die volle Kontrolle: Blende, Verschlusszeit und ISO liegen komplett in deiner Hand. Klingt gut, oder? Ist es auch – zumindest, wenn du alle Zeit der Welt hast und das Licht stabil bleibt.


Aber jetzt stell dir vor, du bist unterwegs auf einer unserer typischen Fotowanderungen. Das Licht ändert sich minütlich, vom lichten Wald steigst du plötzlich auf eine freie Hochfläche auf. Ein paar Minuten später ziehst du den Polfilter ab, weil der Himmel auf einmal bedeckt ist. Und keine fünf Schritte weiter flattert plötzlich ein Schmetterling vor dir vorbei – und du bist… im M-Modus.


Während du hektisch an Blende, ISO und Verschlusszeit drehst, ist dein Motiv längst über alle Berge.


🥇 Warum der Fv-Modus in der Naturfotografie Gold wert ist

Hier kommt der Fv-Modus, von manchen liebevoll (oder abschätzig) der “faule Modus” genannt, ins Spiel. Ich gebe es offen zu: Ich nutze ihn sehr häufig. Und das mit voller Überzeugung! Denn der Fv-Modus ist die perfekte Mischung aus Kontrolle und Flexibilität.


Du kannst genau steuern, was du willst – zum Beispiel:

• Blende vorgeben für Landschaftsfotos mit durchgehend scharfen Details.

• Verschlusszeit vorgeben für dynamische Bewegungsaufnahmen von Tieren.

• ISO limitieren für rauscharme Bilder, auch bei schlechtem Licht.


Blick auf des Moduswahlrad der Canon R6 Mark II mit Fv-Modus
Fv-Modus an der Canon R6 Mark II

Und wenn du mal nichts vorgibst, regelt die Kamera den Rest für dich. Klingt nach Schummeln? Nein, klingt nach effizientem Arbeiten in der Natur, wenn es auf Tempo und Flexibilität ankommt.


Gerade beim Wandern mit Kamera habe ich nicht immer die Ruhe, mich lang mit den Einstellungen zu beschäftigen – und will das auch gar nicht. Ich will Momente einfangen, die Stimmung erleben und die Natur genießen. Genau da hilft mir der Fv-Modus, weil ich nicht wie festgetackert im M-Modus hängen bleibe. Wenn ich aber einen bestimmten Photospot besuche, auf den ich mich vorbereitet habe (z.B. beste Wettersituation) dann packe ich in der Dämmerung mein Stativ aus, bestimme die beste Perspektive, ... und bin im M-Modus.


📷 Die Macht der C1 bis C3 Voreinstellungen – dein Schnellzugriff für unterwegs

Doch damit nicht genug: Canon bietet mit C1 bis C3 auf dem Modus-Wahlrad eine geniale Möglichkeit, deine Lieblings-Setups abzuspeichern.


Bild vom Display der Canon R6 Mark II mit C1-Modus-Einstellungen
Mein C1-Modus

So nutze ich sie:

• 🏞️ C1 – Landschaft:

Blende 8 oder 11 für maximale Schärfe, ISO 100, längere Belichtungszeiten erlaubt. Perfekt für statische Aufnahmen von Weitwinkellandschaften

• 🐝 C2 – Tierfotografie unterwegs :

Große Blendenöffnung (z.B. f/6.3 am Tele), kurze Verschlusszeit (1/1000s oder schneller), Auto-ISO mit Limit. Optimal für bewegte Motive wie Vögel, Rehe oder sogar Insekten.

• 🌃 C3 – Stativ-Modus:

Blende nach Bedarf, ISO 100, 2-Sekunden-Auslöser oder Fernauslöser (geht super auch mit der Canon-App), Bildstabilisator aus. Ideal für Langzeitbelichtungen, Sonnenuntergänge oder Morgendunst.


Diese Voreinstellungen ersparen mir wertvolle Sekunden, wenn es darauf ankommt. Ein schneller Dreh am Rad – und ich bin bereit. Das ist Wanderfotografie, die Spaß macht, ohne ständig im Menü rumzuwühlen. So ist man selten wirklich zu spät. Mit meinen Objektiv-Empfehlungen kannst Du auch auch noch das Problem des richtigen Objektivs minimieren und brauchst nicht zu wechseln.


Die Canon R7 und R6 Mark II nebeneinander mit empfohlenen Objektiven für die Wanderfotografie
Klick für meinen Beitrag zu Kamera + Objektivempfehlung

Und wenn du noch am Anfang stehst? Fang ruhig einfach an!

Natürlich darfst du dich auch mit dem Automatik-Modus oder deinem Smartphone auf den Weg machen.

Jule macht das übrigens ständig – und ganz ehrlich? Ihre Motive berühren oft mehr, als so manches technisch perfekte Bild. Am Anfang kommt es ohnehin mehr darauf an, Bildkomposition zu lernen und "fotografisch zu sehen".


Wenn du mit der Kamera im Automatik- oder Szenenmodus fotografierst, mach dir aber die Mühe, danach einen Blick auf die Einstellungen zu werfen:

• Welche Blende hat die Kamera gewählt?

• Wie hoch war der ISO-Wert?

• Welche Verschlusszeit wurde genommen?


So lernst du nebenbei, wie die Kamera denkt – und baust dir Schritt für Schritt das Wissen auf, um später selbst zu entscheiden, was du steuern willst und was die Kamera ruhig für dich übernehmen darf. Denn für die wirklich guten Fotos ist es essentiell wichtig, auch die Theorie und die Kamerabedienung zu lernen.



Mein Fazit für dich als Wanderfotograf:


🔑 Der Fv-Modus gibt dir die perfekte Balance zwischen Kontrolle und Komfort.

🚀 C1 bis C3 machen dich noch schneller und flexibler im Gelände.

🌱 Und jeder darf klein anfangen – Hauptsache, du gehst raus und entdeckst die Welt durch deine Linse.


Viel Spaß beim Fotografieren – und wie immer: hike, snap, repeat!

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