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Photohike Altenahr: Teufelsloch, Teufelsley & Ahrschleife – ein Morgen zwischen Fels und Licht

  • Autorenbild: Lars-Henrik Roth
    Lars-Henrik Roth
  • 21. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 18. Juli


Ein Hauch von Wildnis. Ein erster Lichtstrahl. Und ein Weg, der in die Tiefe der Zeit führt. Distanz: 8,24 km, Höhenmeter 320 m, T3


Wenn ich vor Sonnenaufgang im Tal von Altenahr aus dem Auto steige, ist die Welt noch still. Kein Laut, keine Bewegung – nur das stetige Rauschen der Ahr irgendwo unter mir. Die Kameras sind bereit, der Rucksack leicht, die Stirnlampe aus. Es ist einer dieser Tage, an denen alles passt: das Licht, die Luft, die innere Unruhe, die mich schon seit Tagen zu diesen Felsen ruft.


Sonnenaufgang über Altenahr mit Sonnenstern
Sonnenaufgang über dem Ahrtal

🌄 Dem Licht entgegen – der Aufstieg


Vom Bahnhof Altenahr aus schiebt sich der Weg sachte, dann steil durch den Wald. Der Pfad windet sich über den Baumgeisterweg, wo knorrige Eichen ihre Schatten werfen und das erste Licht sich an den Buchenblättern fängt. Noch im Zwielicht erreiche ich das Schwarze Kreuz – der Blick zurück ins Tal ist verheißungsvoll. Aber ich will höher. Mein Ziel: das Teufelsloch, dieser mythenumrankte Felsspalt hoch oben über dem Ahrtal.



Und dann passiert es. Timing, Licht, Komposition – alles kommt zusammen. Die Sonne steigt gerade über den Horizont, als ich durch das Teufelsloch blicke. Ein goldener Lichtkegel durchbricht die Dunkelheit des Felsens. Ich drücke ab – wieder und wieder. Jeder Moment ist anders. Jeder Bildwinkel erzählt seine eigene Geschichte.




🪨 Teufelsley & Schrock – Gratwanderung mit Weitblick


Hinter dem Felstor wird der Weg schmal. Und steil. Die Teufelsley erhebt sich schroff vor mir – ein Felsvorsprung, der wie eine Klippe ins Tal ragt. Von hier oben wirkt das Ahrtal wie ein Panorama aus einer anderen Welt. Der Blick auf Altenahr, die Burg Are im Morgenlicht, die sich windende Ahr – es ist eine Szene voller Dramatik und Tiefe.



Ich bin heute mit zwei Kameras unterwegs:


  • der Canon R7 mit dem RF 24–240mm, meinem bewährten Tele-Allrounder für Details, Kompression und flexible Ausschnitte,

  • und der Canon R6 Mark II mit dem EF 16–35mm f/4L IS USM, ideal für Ultraweitwinkel, Sonnensterne und tiefe Perspektiven im Fels.



Die Felsen leuchten im Gold der Morgensonne, während noch Dunstfetzen durchs Tal ziehen. Ich fotografiere, experimentiere, spiele mit Linien, Schärfen und Lichtachsen. Es ist dieser Zustand völliger Versenkung, in dem nichts anderes zählt.


Am Schrock wird der Blick nochmal weiter. Das Ahrtal breitet sich aus wie eine offene Hand. Fernblicke, Hügelwellen, Flussschleifen. Ich nehme mir Zeit, lasse den Moment wirken, halte inne.


Panoramablick über das Ahrtal mit Saffenburg
Panoramablick über das Ahrtal mit Burg Saffenburg (Mayschoß)


🌿 Im Detail liegt die Kraft – kleine Wunder am Weg


Nach dem Abstieg zur Ahr ändert sich die Szenerie. Das Wilde weicht dem Leisen. Zwischen Brombeerblüten summen Bienen, auf einem Sonnenfleck sitzt ein Schmalbockkäfer. Ich wechsle zur R7 mit Tele, gehe auf Abstand – und doch ganz nah. Jetzt ist Zeit für das Kleine, das oft übersehen wird. Für das, was bleibt, wenn die großen Ausblicke verblassen.


Ich entdecke Glockenblumen, zarte Samenstände, Lichtspiele im Wasser. Die Ahr plätschert ruhig neben mir, das Licht hat nun etwas Weiches. Ein letzter Blick zurück – die Felsflanken über mir, der Grat, den ich gegangen bin.


Unten, an der provisorischen Brücke nahe der Winzergenossenschaft, endet die Runde. Nicht spektakulär, aber stimmig. Diese Tour will nicht inszenieren. Sie wirkt. Nach.



📸 Fotografentipps für diese Tour


  • Timing ist alles: Für das perfekte Licht am Teufelsloch solltest du spätestens 30 Minuten vor Sonnenaufgang auf dem Pfad sein.

  • Zwei-Kamera-Setup: R7 + RF 24–240mm für Flexibilität & Details, R6 Mark II + 16–35mm für Weite & Tiefe – so vermeidest du häufiges Objektivwechseln.

  • Sonnensterne: Blende 22 und ein leichter ND-Filter helfen, das Licht harmonisch einzufangen.

  • Achtsam fotografieren: Viele Motive erschließen sich nicht auf den ersten Blick. Bleib stehen, atme durch, schau zweimal hin.



🧭 Fazit


Dieser Photohike war mehr als nur eine Wanderung – er war eine Begegnung. Mit Fels, Licht, Luft und Stille. Ich war allein, und doch war alles da: das Abenteuer, die Schönheit, das Staunen.


Wenn du bereit bist für eine Gratwanderung zwischen Licht und Tiefe, zwischen Wildheit und Ruhe – dann ist das deine Tour.



⚠️ Hinweis zur Wegsicherheit


Diese Tour führt streckenweise über schmale, steile und ungesicherte Felswege. Besonders rund um das Teufelsloch, die Teufelsley und den Schrock verläuft der Pfad ausgesetzt entlang der Felskante.

➡️ Trittsicherheit, festes Schuhwerk und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich!

➡️ Nicht geeignet bei Nässe, Glätte oder für ungeübte Wandernde.


💡 Wer sich unsicher fühlt, kann Teilabschnitte über breitere Alternativwege umgehen. Die Tour bleibt eindrucksvoll – auch mit etwas Abstand zur Felskante.

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