Photohike Bergischer Amazonas – Urwaldpfade, Wasserblicke & Schmetterlingszauber 🌿🦋
- Lars-Henrik Roth
- 29. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Nov.
Von Lars-Henrik Roth

Was für ein Morgen! Der Tag begann mit kühler, feuchter Luft, die über dem Parkplatz in Witzhelden hing – ein verheißungsvoller Start in ein fotogenes Abenteuer. Kaum hatten wir das Auto abgeschlossen, standen wir auch schon an der Schwelle zu einer anderen Welt. Der Pfad ins Hammersbachtal führte direkt hinein in einen feuchten, fast tropisch anmutenden Wald. Moose, Farne, Nebelschleier über dem Bachlauf – es war, als würde man durch ein Tor in eine andere Klimazone schreiten.

Urwald im Bergischen? Ja, wirklich.
Der schmale Pfad schlängelte sich durch das enge Tal. Umgestürzte Bäume, glitschige Steine, das konstante Rauschen des Hammersbachs – eine Umgebung, in der jeder Schritt fotografisch erzählt werden will. Ich hatte die R6 Mark II mit dem Ultraweitwinkel vor der Brust – genau das richtige Setup, um die Enge und Tiefe dieser Kulisse einzufangen. Der CPL-Filter half, das Licht zu zähmen und die Grüntöne zum Leuchten zu bringen. Jule filmte dieses Mal hauptsächlich – auch, weil die Motive in Bewegung waren: Wasser, Blätter, Lichtreflexe.
Als wir das Tal verließen, brach das Licht durch die Baumkronen. Plötzlich lag Weite vor uns. Felder, Hügel, ein Hauch von Fernsicht. Unser Ziel: ein Aussichtspunkt auf die Sengebachtalsperre. Doch: eingezäunt! Kein Zugang, kein Uferfoto. Stattdessen ein improvisierter Schlenker, wieder bergauf. Dort – ein kleiner Trampelpfad durch kniehohes Gras. Und dann: endlich – ein Panorama. Die Talsperre, eingefasst in das satte Grün der Wälder, still und beinahe mystisch.

Der Wald ruft – und fliegt.
Was folgte, war ein dichter, teils uriger Waldpfad. Der Boden weich, das Licht diffus. Ich wechselte zur R7 mit dem 24–240mm – es war Zeit für Telearbeit. Als wir uns der Wupper näherten, wurde das Licht härter, aber auch klarer. Der Fluss blieb nur kurz sichtbar – der Weg führte sofort wieder bergauf. Ein Stück weiter kam der Zauber.
Zwischen Brombeerhecken und Wildblumen flog es auf einmal überall: Schmetterlinge – Dutzende! Wir standen minutenlang still, ließen uns treiben, beobachteten, fotografierten. Ich wechselte auf Serienbildmodus, erhöhte die ISO – der Moment war zu kostbar. In solchen Augenblicken entscheidet sich, ob die Technik mitzieht oder ausbremst. Heute lief alles rund.
Alpin im Bergischen? Na klar.
Der Anstieg zum Lukasweg war unerwartet steil, steinig, fast alpin. Mit dem ganzen Gepäck – zwei Kameras, Stativ, Filter, Wasser – wurde mir bewusst: Hier zählt jedes Gramm. Doch oben angekommen, wartete ein stilles, fast verwunschenes Finale. Ein alter Buchenwald, vom Efeu durchzogen, so still, so märchenhaft, dass man jedes Knarzen der Äste hörte. Eine Kulisse wie in einem Fantasyfilm.

Zurück im Jetzt.
Die letzten Meter führten wieder leicht bergab – ein angenehmes Auslaufen nach einem Tour-Highlight voller Kontraste: Feuchtigkeit, Hitze, Weite, Enge, Licht, Schatten. Es war ein Hike, der alles bot – und fotografisch forderte. Und genau deshalb machen wir das.
🟢 Höhepunkte:
Der tropisch wirkende Hammersbach-Urwald
Weitblick auf die Sengebachtalsperre
Dichte, mystische Wälder mit Efeu-Buchen
Schmetterlingswiese mit vielen Nahaufnahmen
Alpin anmutender Aufstieg zum Lukasweg

📸 Fotografietipps:
Im feuchten Tal: CPL für klare Farben & Reflektionen
Schmetterlinge: Serienbildmodus, kurze Verschlusszeiten (mind. 1/1000 s), ISO anheben
Efeuwald: Belichtungsreihe machen – hohe Dynamik!
Ultraweitwinkel für die Tiefe im Hammersbachtal
Panorama-Aufnahme der Talsperre nur mit kleinem Umweg erreichbar
💡 Besonderer Tipp:
Der Abschnitt mit den Schmetterlingen liegt direkt vor dem finalen Aufstieg zum Lukasweg – am besten gegen 9–10 Uhr morgens dort sein, wenn die Sonne auf die Lichtung fällt. Dann tanzen die Flügel im Gegenlicht. Pure Magie!
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