Photohike Nationalpark Eifel - Kontraste
- Lars-Henrik Roth
- 11. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Juni
Wenn das erste Licht des Tages auf den kleinen Ort Einruhr fällt, beginnt ein Wanderabenteuer, das intensiver kaum sein könnte. Unsere Kameraakkus sind voll, die Schuhe geschnürt – es geht los zu einem Photohike, der uns durch stille Wälder, über weite Hochflächen und entlang tiefblauer Stauseen führen wird. Eine Runde von knapp 14 Kilometern, die nicht nur körperlich fordert, sondern auch fotografisch herausfordert – und emotional bewegt.
Aufstieg ins Weite – die Dreiborner Hochfläche
Direkt hinter Einruhr beginnt der Anstieg. Anfangs noch schattig, später weit und offen – wir gewinnen schnell an Höhe, und mit jedem Schritt öffnet sich die Landschaft. Oben angekommen stehen wir auf der Dreiborner Hochfläche – einem Ort, der wie aus der Zeit gefallen wirkt. Karg, weit, fast steppenartig. Das Licht fällt hart, die Schatten sind lang. Keine spektakulären Blüten, keine dramatischen Berge. Und doch: ein Traum für Landschaftsfotografie!
📷 Lars war dieses Mal mit der Canon EOS R7 unterwegs – ausgerüstet mit dem RF 24-240mm F4-6.3 IS USM. Die Idee: flexibel für Landschaften, aber auch bereit für Wildlife. Ein paar Vögel waren das Ziel – am Ende ist es nur ein Schmetterling geworden. Aber was für einer! In perfektem Licht, auf trockenem Laub – ein kleines Makrohighlight mitten im Vorfrühling.
📱 Jule fotografiert mit dem iPhone 13 Pro Max – wie immer auf der Suche nach Formen, Lichtspielen und besonderen Momenten. Ihre Stärke: aus wenig viel machen. Eine Linie im Gras, ein Zweig im Gegenlicht – Komposition schlägt Technik.
Die Wüstung Wollseifen – ein Ort, der berührt
Mitten in dieser offenen Landschaft liegt ein Ort, der uns kurz verstummen lässt: Wollseifen, die verlassene Siedlung, deren Geschichte tief in den Nationalpark eingeschrieben ist. Zwischen den flachen Mauerresten ragt die ehemalige Dorfkirche auf – roh, patiniert, vom Zahn der Zeit gezeichnet. Die Lichtstimmung im Innern? Magisch. Lichtbalken, die durch die Fenster fallen, berühren das alte Mauerwerk und lassen Erinnerungen aufleben.
🕍 Für Lars ein absoluter “Lost Place” mit Geschichte – ein Ort, der gerade durch seine Leere Tiefe vermittelt. Mit sanfter HDR-Bearbeitung und gezielter Nachschärfung entsteht ein Bild, das Geschichte erzählt.
📱 Jule fängt die Atmosphäre ganz intuitiv ein – minimalistisch, fast poetisch. Weniger ist mehr, besonders hier.
Der Abstieg zum Urftsee – mediterrane Vibes in der Eifel
Nach der emotionalen Dichte in Wollseifen führt der Weg hinab – und plötzlich liegt er vor uns: der Urftsee. Und mit ihm die gewaltige Staumauer, eine Ingenieursleistung, eingebettet in eine Landschaft, die uns staunen lässt. Die vorgelagerte Insel, das glitzernde Wasser, die sanften, baumlosen Hänge – fast fühlt man sich ans Mittelmeer versetzt.
📷 Hier nutzt Lars das volle Potenzial des Zooms. Die Telebrennweite holt spannende Bildausschnitte heran: Linienführung der Staumauer, Struktur im Gestein, Details am Wasser.
📱 Jule spielt mit Perspektiven und Licht. Das iPhone 13 Pro Max holt in HDR erstaunlich viel Zeichnung aus den Kontrasten.
Der Rursee & Obersee – Wasser, Licht und leiser Frühling
Der Pfad führt weiter entlang des Rursees – still liegt er da, eingerahmt von hügeligen, noch kahlen Laubwäldern. Fototechnisch eine Herausforderung: keine Farben, wenig Tiefe. Und doch – wer genau hinsieht, entdeckt Formen, Linien, Strukturen. Ein kahler Ast im Vordergrund, das Spiel der Lichtreflexe, der Kontrast zwischen Wasser und Hang.
Einige Meter weiter erreichen wir den Obersee – das letzte Kapitel unseres Rundweges. Und was für ein Finale! Die Nachmittagssonne steht tief, taucht den See in ein sattes Blau. Die Luft ist klar, der Blick weit – und unsere Speicherkarten bald voll.
Fazit: Ein Photohike mit Charakter
Der Nationalpark Eifel zeigt sich im Vorfrühling von seiner rauen Seite. Keine spektakulären Farbexplosionen, keine kitschigen Sonnenuntergänge. Dafür: Weite. Licht. Geschichte. Und eine stille Kraft, die man auf Bildern nur einfangen kann, wenn man sich auf das Wenige einlässt.
🧭 14 km, 420 Höhenmeter – technisch nicht schwer, aber fotografisch fordernd.
🎒 Empfehlung: Telezoom, CPL-Filter für die Wasserflächen, und ein Auge für Details – gerade im Vorfrühling liegt die Schönheit im Kleinen.
Unser nächster Photohike? Vielleicht in die Vulkaneifel oder zur Wildnarzissenblüte in der Nordeifel?
Bis dahin: Raus mit euch – in die Natur, mit Kamera oder Smartphone. Die Eifel wartet.
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